A Syllabus (Session 2): Coloniality – it’s just really everywhere
4.Dezember 2023
Lucie Kolb und Eva Weinmayr im Gespräch mit Nora Schmidt
Die Informationswissenschaftlerin Nora Schmidt spricht über die Prävalenz kolonialer Strukturen in europäischen Bibliotheken und über Möglichkeiten, diese Strukturen zu durchbrechen. Ausgehend von ihrer Dissertation «The Privilege to Select. Global Research System, European Academic Library Collections, and Decolonisation» (2020) spürt sie Prozessen nach, die Kolonialität aufrechterhalten, und erkundet Methoden, um diese Prozesse und das damit verbundene Privileg aktiv abzulehnen, wie z.B. die Bildung von Netzwerken, um ein Bewusstsein für die Notwendigkeit der Dekolonisierung der Bibliothek zu schaffen, oder Kampagnen, um Zeit für diese Arbeit zu gewinnen. Das Gespräch fand im Rahmen des künstlerischen Forschungs- und Vermittlungsprojekts «Teaching the Radical Catalogue: A Syllabus 2021-22» statt, das den Prozess der Informationsbeschaffung als politisches Projekt untersucht (syllabus.radicalcatalogue.net).
Nora Schmidt hat 2020 ihr Doktorat mit dem Titel The Privilege to Select. Global Research System, European Academic Library Collections, and Decolonization abgeschlossen. Die Informationswissenschaftlerin und Soziologin forschte hier über die bisher nur wenig diskutierte begrenzende Funktion von Bibliotheken, deren Bestand und Zugang über die Suche durchaus ausschliessend und einschränkend ist. https://orcid.org/0000-0002-7105-9515