Nic Bezemer ist in Holland vor allem bekannt für seine ausgedehnten Wandzeichnungen. Seine Formen entwickelt er aus Beobachtungen in der Welt, «wie wir sie finden» – vorfinden und verstehen. Abstrahiert zur schwarz gefüllten Kontur lachen vier Markknochen hohläugig von der Wand. Die Risse einer in der Sonne getrockneten Holzscheibe, ihre Spuren natürlicher Alterung, strahlen entmaterialisiert in den Raum als generöses Energiefeld. Die Motive bleiben dabei zugleich ganz sich selbst, können aber auch überraschend anders gewendet gelesen werden: Sie schlagen – mit bewusst reduzierten Mitteln – im Sehen um in etwas Neues. Dazu trägt auch die zur Bildübertragung benutzte Diaprojektion mit ihrer verschobenen Masstäblichkeit bei.
Bezemer fotografierte am Sitterufer u. a. eine Serie von Floating Stones, zeichnet und malt. Für eine öffentliche Präsentation plant er eine grosse Bodenarbeit: ein Fischschwarm im Wirbel.
Nic Bezemer wurde eingeladen, um im Sitterwerk im Winter 2005 in Ruhe zu arbeiten, aber auch um den Aufbau des Gästeprogramms beratend zu unterstützen. In Rotterdam war er über Jahre an der Einrichtung von Atelierhäusern im Hafenviertel beteiligt. Gemeinsam mit anderen Kunstschaffenden baute er 1996/97 in der Nähe des Flughafens eine Industriehalle, benannt nach dem Stern Kaus australis. Vier der elf Ateliers sind dabei für in- und ausländische Gästen reserviert.