Ab Anfang November ist die St. Galler Künstlerin Priska Rita Oeler fast täglich ins Sittertal herunter gekommen und liess in konstanter Regelmässigkeit und Intensität eine grossformatige Arbeit im Sitterwerk-Gastatelier entstehen.
Ein Ballen Rohleinen wurde sorgfältig platziert, beobachtet, das 10x3 Meter lange Tuch entfaltet, fallen gelassen, beobachtet, bewegt, eine Zeichnung mit Malerklebeband darauf skizziert, neu ausgelegt, in Ruhe gelassen, schliesslich bemalt, dabei wird das Negativ zur Linie, die Farbe ist nur ausgefranster Rand.
Durch die vorgefundene Leere im Atelier, die Grösse, das Licht, die Temperatur und durch den hier möglichen Blick von der Galerie in den Arbeitsraum hinunter hat die Arbeit die Gegebenheiten des Raumes aufgenommen. Minutiös dokumentierte Priska Rita Oeler fotografisch erstmals jeden Schritt des Arbeitsprozesses, immer wieder die Treppe hoch auf die Galerie. Der Blick von oben herab veränderte die Perspektive auf und somit das Objekt am Boden.
Die gebündelte Leinwand wurde zum skulpturalen Objekt, das Entfalten zum performativen Akt, die ausgelegte Leinwand zum Relief, die bemalte Fläche zur Installation, die Dokumentation zum Prozess. Priska Rita Oeler bewegte sich subtil und gekonnt in künstlerischen Fragen zu Formalität, Wahrnehmung und Materialität.
Schutzmassnahmen: Aufgrund der aktuellen Lage findet keine Veranstaltung statt. Während des Besuches dürfen sich max. 5 Personen gleichzeitig im Atelier aufhalten. Bitte befolgen Sie unser Schutzkonzept und tragen Sie eine Maske. Masken und Desinfektionsmittel werden zur Verfügung gestellt.