Sittertalstrasse 34
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Vom 20. bis 23. März haben Iva Rešetar und Léa Perraudin der interdisziplinären Forschungsgruppe Matters of Activity der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen der Reihe “Mein ABC ist…” die Bestände im Sitterwerk umgeordnet. Ihre Intervention in der Buch- und Materialsammlung war von der Suche nach Aktivität in Materialien geleitet und den Mechanismen von Kontrolle und Kooperation in unserem Umgang mit ihnen und über den Bereich menschlicher Einflussnahme und Wahrnehmung hinaus.
Der Exzellenzluster Matters of Activity. Image Space Material hat das Ziel, Grundlagen für eine neue Kultur des Materialen zu schaffen. Die zentrale Vision des Clusters ist es, im Zeitalter des Digitalen, das Analoge in der Aktivität von Bildern, Räumen und Materialien neu zu entdecken. Dabei verschränken sich Biologie und Technik, symbolische Formen und Material, Natur und Kultur in neuartiger Weise. Mehr als 40 Disziplinen untersuchen in sechs Projekten systematisch Designstrategien für aktive Materialien und Strukturen, die sich spezifischen Anforderungen und Umgebungen anpassen. Der Cluster setzt auf eine neue Rolle von Gestaltung, die sich vor dem Hintergrund einer wachsenden Vielfalt und der stetigen Weiterentwicklung von Materialien und Visualisierungsformen in allen Disziplinen abzeichnet.
Léa Perraudin ist Medientheoretikerin und Postdoc am Exzellenzcluster »Matters of Activity« der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Forschungsinteressen umfassen Environmental Humanities, queer-feministische Technologieforschung, (Medien-) Infrastrukturen des Anthropozäns, experimentelle Kulturen in Medien, Kunst und Design sowie diffraktive Praktiken des Wissens, Schreibens und Machens. In Ihrem Habilitationsprojekt legt Léa eine Theorie der Phasenübergänge des Medialen vor, das Medieninfrastrukturen in zeitgenössischen technokapitalistischen Umgebungen durch situierte Phänomene von Flüchtigkeit, Zerstreuung, Überfülle und Erstarren analysiert.
Iva Rešetar ist Architektin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Exzellenzcluster »Matters of Activity« der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie studierte Architektur an der Universität Belgrad und an der Städelschule in Frankfurt am Main und lehrte und forschte unter anderem an der Akademie Schloss Solitude, der Weissensee Kunsthochschule Berlin und an der Universität der Künste Berlin. Ihr jüngstes Buch, Breath: Morphologische, ökologische und soziale Dimensionen, herausgegeben mit Linn Burchert, bietet interdisziplinäre Perspektiven auf die Respiration und das kritische Medium der Luft in Zeiten des Klimawandels. Zu ihren Forschungsinteressen ge-
hören digitales und experimentelles Design, faserige Architekturen, Gestaltung mit thermodynamischen Prozessen sowie Umweltgeschichte und Praktiken in der Architektur.