Lucie Kolb und Eva Weinmayr im Gespräch mit Infrastructural Maneuovres
In einem Gespräch führen uns Anita Burato und Martino Morandi durch Infrastructural Manoeuvres, ein Projekt, das sie 2018 an der Gerrit Rietveld Academie und dem Sandberg Instituut in Amsterdam initiiert haben. Infrastructural Manoeuvres ist eine Benutzer:innenoberfläche, die den Katalog schreibbar macht. Nutzer:innen können mit vier Modi in den Bibliothekskatalog intervenieren: MODIFICATION, ADDITION, REMOVAL and BUT. Bei diesen Modi handelt es sich nicht um automatisierte Ein-Klick-Lösungen, sondern ein Problembewusstsein geschaffen sowie ein Gespräch mit Bibliothekar:innen und anderen Bibliotheksbenutzer:innen über den Bibliothekseintrag initiiert. Diese Diskussionen über Schlüsselwörter, Schlagwörter und Autor:innen finden auf der Plattform statt, wo sie auch sichtbar gemacht werden, und führen zu Workshops und pädagogischen Interventionen. Es geht darum, eine praktische Diskussion über die Trennung zwischen Bibliothekar:innen und Nicht-Bibliothekar:innen, Dienstleistungsanbieter:innen und Dienstleistungsnutzer:innen anzustoßen. Die Infrastructural Manoeuvres stellen diese normativen Rollen auf den Kopf, indem sie den Bibliothekskatalog durchlässiger machen. Das Gespräch fand im Rahmen des künstlerischen Forschungs- und Vermittlungsprojekts «Teaching the Radical Catalogue: A Syllabus 2021-22» statt, das den Prozess der Informationsbeschaffung als politisches Projekt untersucht (syllabus.radicalcatalogue.net).